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Recital of Schumann Lieder
Part 1 contains excerpts from op. 37, "Liebesfrühling."
Dietrich Fischer-Dieskau, baritone
Hartmut Höll, piano
Baden-Baden 1988
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1. Der Himmel hat eine Träne geweint
Der Himmel hat eine Träne geweint,
Die hat sich ins Meer verlieren gemeint.
Die Muschel kam und schloß sie ein:
Du sollst nun meine Perle sein.
Du sollst nicht vor den Wogen zagen,
Ich will hindurch dich ruhig tragen.
O du mein Schmerz, du meine Lust,
Du Himmelsträn' in meiner Brust!
Gib, Himmel, daß ich in reinem Gemüte
Den reinsten deiner Tropfen hüte.
2. Ich hab' in mich gesogen
Ich hab' in mich gesogen,
Den Frühling treu und lieb,
Daß er, der Welt entflogen,
Hier in der Brust mir blieb.
Hier sind die blauen Lüfte,
Hier sind die grünen Au'n,
Die Blumen hier, die Düfte,
Der blühende Rosenzaun.
Und hier am Busen lehnet
Mit süßem Liebes-Ach,
Die Liebste, die sich sehnet
Den Frühlingswonnen nach.
Sie lehnt sich an zu lauschen
Und hört in stiller Lust
Die Frühlingsströme rauschen
In ihres Dichters Brust.
Da quellen auf die Lieder
Und strömen über sie
Den vollsten Frühling nieder,
Den mir der Gott verlieh.
Und wie sie, davon trunken,
Umblicket rings im Raum,
Blüht auch von ihren Funken
Die Welt, ein Frühlingstraum.
3. Flügel! Flügel!
Flügel! Flügel! um zu fliegen
Über Berg und Tal,
Flügel, um mein Herz zu wiegen
Auf des Morgens Strahl!
Flügel, übers Meer zu schweben
Mit dem Morgenrot,
Flügel, Flügel übers Leben,
Über Grab und Tod!
Flügel, wie sie Jugend hatte,
Da sie mir entflog,
Flügel wie des Glückes Schatten,
Der mein Herz betrog!
Flügel, nachzufliehn den Tagen,
Die vorüber sind!
Flügel, Freunden einzujagen,
Die entflohn im Wind.
Flügel, gleich den Nachtigallen,
Wann die Rosen blühn,
Aus dem Land, wo Nebel wallen,
Ihnen nachzuziehn! Flügel! Flügel!
Ach! von dem Verbannungsstrande,
Wo kein Nachen winkt,
Flügel, Flügel nach dem Heimatlande,
Wo die Krone blinkt!
Freiheit, wie zum Schmetterlinge
Raupenleben reift,
Wenn sich dehnt des Geistes Schwinge
Und die Hüll entstreift!
Oft in stillen Mitternächten
Fühl' ich mich empor
Flügeln von des Traumes Mächten
Zu dem Sternentor.
Doch gewachsene Gefieder
In der Nächte Duft,
Mir entträufeln seh ich's wieder
An des Morgens Luft.
Sonnenbrand den Fittich schmelzet,
Ikar stürzt ins Meer,
Und der Sinne Brausen wälzet
Überm Geist sich her.
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