Youtubeko deskribapena:
Charles Marie Widor (1844-1937):
Symphonie op. 13 No. 1
I. Prélude - moderato
II. Allegretto
III. Intermezzo - allegro
IV. Adagio
V. Marche Pontificale
VI. Méditation - lento
VII. Finale - allegro
Günter Berger an der Führer-Orgel in St. Viktor Damme (1975).
Historische Schallplattenaufnahme aus dem Jahre 1976 (Psallite „Das Orgelportrait“).
aus dem Schallplattenbeiheft:
Charles Marie Widor – ein Symphoniker?
„Unter allen musikalischen Formen gilt die Symphonie als die reichste im Hinblick auf die Gestaltungsmöglichkeiten. Man versteht darunter im Allgemeinen eine mehrsätzige Komposition, in der ein Satz dem ganzen Werk den Charakter der Symphonie verleiht: das symphonische Allegro. Es steht gewöhnlich am Beginn und muss seinen Namen dadurch rechtfertigen, dass es die Forderungen einer gewissen musikalischen Dialektik erfüllt. Der wesentliche Teil dieser Dialektik liegt im Mittelteil, in der Durchführung...“.
Nimmt man das Zitat Igor Strawinskys aus „Musikalische Poetik“ und entsprechende hinreichend vorhandene Literatur zum Maßstab, so ist der Haupttitel „Symphonie“ für das siebenteilige Orgelwerk verfehlt: ein symphonischer Allegrosatz als Sonatenhauptsatz fehlt. Andererseits ließe sich aus Richard Wagner „Über Franz Liszts symphonische Dichtungen“ zitieren: „Was sich im dritten Satz eine Symphonie offenbar als Menuett, Trio und Wiederholung des Menuetts erweist, ist, wenn auch verhüllter, in jedem anderen Satz als Kern der Form nachzuweisen“.
Bei Betrachtung des 2., 4. und 5. Satzes ließe sich von hier aus gesehen am ehesten eine Rechtfertigung finden.
Hinzu kommt die nicht zu übersehende Tatsache, dass zwei gegensätzliche Themen in ihrer Durchführung und Symbiose durch die Starre des Orgelklangs bislang von keinem Komponisten zu befriedigenden Lösungen geführt wurden: weder bei Mendelssohn-Bartholdy noch bei Reger oder Hindemith.
Viel wichtiger noch scheint der Hinweis zu sein, dass sich die Generation um Widor (Guilmant, Gigout) auf die Möglichkeiten der Orgel direkt besinnt: „Seit einem Menschenalter beschäftigen sich unsere Organisten fast ausschließlich mit Bach;er ist der Meister, der uns das Verständnis für die wahre Kunst des heiligen Instrumentes wieder eröffnet hat... Es gibt deutsche Künstler (gemeint sind z. B. Wagner und Bruckner), deren Werke wir bewundern und von denen wir doch zugleich wissen, dass Sie bei uns nie ganz heimisch sein werden. Wenn wir sie uns aneignen wollen (vergl. IV. Satz), fühlen wir, dass ein gewisses Etwas zurückbleibt, dass... wie soll ich sagen... uns nicht ‚aus der Seele gesprochen ist‘… Bei Bach haben wir diese Empfindung nicht. Es ist, als ob Bande der Verwandtschaft seine Kunst mit der unsrigen (Vergl. I. und VII. Satz) und unsere mit der seinen verbänden... Für mich ist Bach der größte Prediger…“. Dies schreibt Charles Marie Widor am 20.10.1907 in seiner Vorrede zu Albert Schweitzers „J. S. Bach“, (Verlag Breitkopf und Härtel).
Hier liegt der eigentliche Schlüssel, wenn beginnen und Finale dieser